Pressemitteilung

Raum für Visionen: Start-ups in zukunftsorientierten Gewerbequartieren

In ganz Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Beispiele dafür. Eines der bekanntesten ist der EUREF Campus in Berlin, in Dresden entsteht mit den UNIVERSELLEN WERKEN bis 2031 ein Campus.

Die Standortfrage ist für viele junge Unternehmen entscheidend – nicht nur in der Gründungsphase, sondern auch beim Wachstum. Doch worauf kommt es wirklich an? Günstige Mieten, eine gute Infrastruktur, ein urbanes Umfeld? All das zählt. Doch die Bedürfnisse der neuen Unternehmergeneration gehen tiefer: Gesucht werden Orte, die nicht nur Fläche bieten, sondern Haltung. Der EUREF-Campus in Berlin-Schöneberg nennt sich auf der Homepage „Zukunftsort“. 7.000 Menschen in mehr als 150 Unternehmen, Institutionen und Startups rund um die Themenfelder Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit forschen und arbeiten gemeinsam dort. Weiter heißt es: „Seit Projektbeginn in 2008 hat sich das circa 5,5 Hektar große Stadtquartier, das bereits seit 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2045 erfüllt, zu einem europaweit einzigartigen Reallabor der Energiewende entwickelt.“

Interdisziplinäre Vernetzung ist einer der wesentlichen Punkte, wenn junge Unternehmen sich auf die Suche nach geeigneten Flächen machen. „Das Konzept eines Ortes entscheidet mit darüber, ob ein Unternehmen sich entwickeln kann oder stagniert“, sagte in einem Interview Dr. Sven Platte, Gründer des Softwareunternehmens Digistore24. „Wir brauchen Räume, die uns nicht einschränken, sondern inspirieren.“

Genau eine solche Inspiration findet sich in Quartieren, im Gewerbebereich eher als Campus bezeichnet. Kurze Wege, Verbindungen zu anderen Unternehmen, Grün vor der Tür, Möglichkeiten zum Rückzug und zum Austausch, Abwechslung statt Statt steriler Büroparks oder abgelegener Industrieflächen. In Dresden entsteht bis 2031 ein Campus für Office und Labor. Wo früher Metall verarbeitet wurde, geht es nun um urbane Dichte, flexible Nutzung, charakterstarke Räume sowie eine direkte Anbindung an den ÖPNV und die Innenstadt. Die denkmalgeschützten Gebäude der
ehemaligen Industrieanlage sind bereits aufwendig saniert und neu belebt, Mieter wie das TechnologieZentrum Dresden mit den Untermietern, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Technischen Universität (TU) Dresden und dem aus der TU hervorgegangenen Biotechnologie-Startup anvajo GmbH.

Raum als Ressource

Für viele junge Unternehmen ist die passende Fläche nicht nur eine betriebswirtschaftliche, sondern auch eine kulturelle Frage. Start-ups denken längst nicht mehr nur digital, sondern auch physisch: Prototypen werden gebaut, Werkstätten eingerichtet, Produkte vor Ort getestet. Der „New Hardware Movement“, wie es die Plattform The Next Web nennt, verbindet digitale Entwicklung mit klassischer Herstellung – vom 3D-Druck über Sensorik bis hin zu urbaner Landwirtschaft. Möglich ist alles.

Dafür braucht es Räume mit Substanz. Technisch aufrüstbar, logistisch erreichbar, flexibel teilbar. Und: Räume, die Austausch ermöglichen – in Cafés, Innenhöfen oder gemeinschaftlich genutzten Werkstätten. „Innovation ist keine Einzelleistung. Sie entsteht dort, wo verschiedene Denk- und Arbeitskulturen aufeinandertreffen“, sagte bereits vor Jahren die Innovationsforscherin Mariana Mazzucato.